Ziel des „Pen-Pal Projekts” ist es, israelischen und palästinensischen Jugendlichen zu ermöglichen, sich gegenseitig kennenzulernen.
Die meisten bilden sich ihre Meinung über die Angehörigen des anderen Volkes vor allem mit Hilfe der Bilder und Nachrichten in den Medien. Es liegt aber in der Natur der Medien nur die Brennpunkte des Konflikts zu zeigen – Steinewerfen, Panzer, Terroranschläge, Haß und das Verlangen nach Rache.
Ein israelischer Jugendlicher lernt vielleicht den palästinensischen Bauarbeiter näher kennen, der an der Renovierung seiner Schule mitarbeitet, nicht aber einen gleichaltrigen Jugendlichen, der wie er mit den typischen Problemen eines Teenagers zu kämpfen hat.
Und ein palästinensisches Mädchen kennt die israelischen Soldaten, die in ihrer Nachbarschaft auf Streife sind, nicht aber ein israelisches Mädchen, das wie sie Poster des Filmstars Leonardo DiCaprio in ihrem Zimmer aufhängt und sich ebenfalls Sorgen über die Abschlußprüfungen in der Schule macht. Die Medien zeigen ebenfalls ein sehr schematisches Bild und teilen mit ihren Stereotypen die Welt in Gut und Böse auf; die weitaus komplexere Realität kommt jedoch nicht in ihr Blickfeld.
An dem Projekt, das 1997 seinen Anfang nahm, haben sich bisher insgesamt 500 Jugendliche beteiligt: weltlich undstrenggläubig eingestellte Jugendliche, aus der Stadt und aus dem Dorf, Mitglieder von Jugendbewegungen und Organisationen aller Art. Jeder Teilnehmer erhielt eine Einwegkamera mit dem Auftrag, damit zwei Wochen lang seinen Alltag und seine unmittelbaren Umgebung zu fotografieren. Anschließend wurden die Einwegkameras wieder eingesammelt, die Filme von den Mitarbeitern des Projekts in Form von Postkarten entwickelt und an die Teilnehmer zurückgesandt. Die Vorderseite der Postkarte zeigte eines der von dem betreffenden Teilnehmer gemachten Fotos, während sich auf der Rückseite der Namen und die Adresse des Brieffreundes fanden, den wir für den Teilnehmer ausgesucht haben. Dabei haben wir uns an die Hobbies und Vorlieben gehalten, die jeder Teilnehmer in einem vorab verteilten Frageboben angegeben hatte. Alle Teilnehmer wurde ermuntert, mit seinem bzw. ihrem Brieffreund im Laufe des nächsten Jahres auf englisch zu korrespondieren.
Ziel des Projektes war es, einen persönlichen Dialog durch einen kreativen Prozeß zu schaffen und den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich mit künstlerischen Mitteln zu artikulieren.
Beim Verteilen der Einwegkameras gaben wir daher
auch eine kurze Einführung in das Fotografieren des persönlichen Umfelds. Wir sprachen mit den Jugendlichen über Komposition und Farbgestaltung, über den Bildhintergrund, Dokumentation und die Möglichkeiten, den Bildausschnitt
persönlich zu gestalten. Die Entscheidung über die Themen und über die Gestaltung der Bilder wurde aber letztlich den Teilnehmern überlassen. Wir stellten ihnen die nicht einfache Aufgabe, Bilder zu schaffen, die zusätzlich zum Text der Postkarte, bzw. über ihn hinaus, Informationen oder Gefühle vermitteln können.
Bereits 1997 wurden in den palästinensischen Autonomiegebieten restriktive Maßnahmen ein-geführt. Friedensaktivisten, die Treffen zwischen Palästinensern und Israelis initiierten und weiterhin initiieren, sind von zahlreichen Genehmigungen abhängig, die sich an den Grenzübergängen nicht selten als nutzlos erweisen, so daß man unverrichteter Dinge wieder umkehren muß.
Wir betrachten unser Projekt als eine neue mögliche Form der Kommunikation, die die eingeschränkten Möglichkeiten von einer Seite auf die andere zu gelangen umgeht. Die Korrespondenz wurde auch nicht durch den Druck politischer Lobbys behindert. Jeder Teilnehmer ist nur sich selbst und


Die zwölfjährige Maya aus Tel Aviv schickt eine Postkarte an Nidal
Maya, aged 12 from Tel Aviv sending a postcard to Nidal


seinem Brieffreund verpflichtet. Sie alleine entscheiden, ob sie den Kontakt weiterführen oder abbrechen wollen. In unserem Einführungsgespräch ermunterten wir die Jugendlichen, auch in schweren Zeiten miteinander zu kommunizieren. Wir versuchten ihnen dabei zu vermitteln, daß es durchaus legitim sei, auch Gefühle von Wut, Frustration oder Hilflosigkeit zu artikulieren, solange man dabei auf die Gefühle seines Brieffreunds Rücksicht nimmt.
Der eigentliche Kern dieses Projekts – Kommunikation ohne Mediation – ist jedoch gleichzeitig sein wunder Punkt.
Wir wissen weder, wieviele Projektteilnehmer wirklich Kontakt zu ihren Brieffreunden aufnahmen, noch wie dieser Kontakt aussah. Manchmal schickten wir den Teilnehmern selbst Postkarten, um sie zu ermuntern, auch mit uns in Kontakt zu treten, und sie antworteten mit Postkarten, die wir ihnen zuvor hatten zukommen lassen. Manche berichteten über ihre Einstellungen zum Projekt, andere baten um Hilfe bei technischen Problemen. Wir versuchten auch telefonisch Kontakt mit den Jugendlichen aufzunehmen und mehr von ihren Eindrücke und Erfahrungen zu hören. Einige mußten mit der Enttäuschung fertigwerden, keine Antwort auf ihre Postkarten erhalten zu haben. Für die meisten Teilnehmer war dies der erste Versuch, freundschaftliche Beziehungen mit dem „Feind” aufzunehmen. Wir sind der Meinung, daß die Jugendlichen bereits durch ihre Bereitschaft am Projekt teilzunehmen eine erste Schicht ihres Schutzpanzers abgelegt haben, und daß ihnen dies helfen wird, in Zukunft weitere Schritte in Richtung einer gegenseitigen Verständigung zu unternehmen.
Unsere Kunst ist eine persönliche Form der Kunst, die sich aber auch mit gesellschaftlichen und politischen Aspekten auseinandersetzt. Wir stellen nicht nur in Museen und Galerien aus, sondern versuchen über alle möglichen Medien, wie Reklametafeln, Werbeanzeigen, Zeitschriften, Internet und verwandte Medienformen, eine breite Öffentlichkeit anzusprechen und Fragen und persönliche Gefühle zu provozieren.
In unserer Vorstellung sollten Kreativität, Wissensdurst und Spaß an der Sache im Mittelpunkt des Dialogs stehen.
Unser Ziel ist es, positive gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen; die Projektteilnehmer sollen den kreativen Schaffungsprozeß daher nicht nur genießen, sondern auch zu einer Klärung ihrer eigenen Identität kommen. In der heutigen Cyberwelt sind Postkarten zwar eine fast prähistorischanmutende Erscheinung, aber eine Karte zu bekommen, der man den Weg ansieht, den sie zurückgelegt hat, und die den Duft einer nahen und doch so fernen Welt mitbringt, hat einen ganz eigenen Zauber.
Der Verein „People to People” half uns unseren palästinensischen Partner, Muhammad Jouda, zu finden, der den Kontakt zu 250 palästinensischen Jugendlichen herstellte. Muhammad Jouda ist Mitglied der palästinensischen Friedensbewegung und als Moderator von palästinensisch-israelischen Dialoggruppen tätig. Der Kontakt, der zwischen uns im Lauf der Zeit entstand, spiegelt die komplexe Kommunikation zwischen Palästinensern und Israelis wider, die einen Weg durch die Hindernisse der verschiedenen Kulturen, Sprachen, Vorurteile und Ängste suchen. Unser gegenseitiges Kennenlernen war ein nicht einfacher Prozeß, begleitet von gegenseitigen Vorbehalten und Mißtrauen. Im Laufe der Zeit nahm der Kontakt jedoch freundschaftliche und professionelle Konturen an, die auf gegen-seitigem Respekt und Vertrauen beruhen.
Zu Beginn hatten wir weder eine Vorstellung von der Dauer und der Komplexität des Projekts, noch ahnten wir das Ausmaß des Engagements und der Verantwortung, die es mit sich bringen würde. Als das Projekt langsam Gestalt annahm, häuften sich in unserem Studio Tausende von Fotos und Hunderte von Fragebögen. Die Umwandlung der Fotos in Postkarten geschah manuell, mit Tausenden von Aufklebern und Briefmarken.
Komplikationen hatten wir zwar erwartet, aber unter-schätzt – im Laufe der Zeit lernten wir jedoch damit umzugehen.


Ein Besucher der Ausstellung im Artists House in Jerusalem
A visitor to the exhibition at the Artists House in Jerusalem


Falsche Adressen, Postkarten, die an den Absender zurückgeschickt wurden, und Jugendliche, die keine Antwort auf ihre Postkarten erhielten, wurden für uns zur täglichen Routine.
Aber es gab auch andere Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen mußten: Befürchtungen seitens des israelischen Kultusministeriums, die Einwegkameras könnten Sprengstoff enthalten; oder die Sorge von älteren israelischen Jugendlichen, ihre Teilnahme am Projekt könne sich bei ihrem Eintritt in die israelische Armee negativ für sie auswirken; auch Eltern standen dem Projekt zum Teil ablehnend gegenüber.
Einige der palästinensischen Jugendlichen be-fürchteten sogar, ihre Teilnahme am Projekt könne als Kollaboration mit dem Feind interpretiert werden. Es schien, als bringe das „Pen-Pal Projekt” alle Ängste, Befürchtungen, Wutgefühle und Aggressionen beider Völker an die Oberfläche. Dennoch, die meisten Reaktionen waren positiv, und viele Freiwillige investierten ihre Zeit und Energie in das Projekt.
Zu unserer Freude zeigten auch die Medien großes Interesse an unserem Projekt. Presseartikel motivierten Lehrer und Schüler mit uns Kontakt aufzunehmen und sich dem Projekt anzuschließen. Sendungen für Jugendliche im Fernsehen halfen uns, Treffen für Brieffreunde zu organisieren, und Kultursendungen beschäftigten sich mit dem Projekt und halfen uns auf diese Weise, die Botschaft weiter zu verbreiten.
Dank der Berichterstattung der Medien sahen sich die Projektteilnehmer auch als Angehörige einer besonderen und wichtigen Gruppe, was sie wiederum ermutigte, ihre Korrespondenz fortzusetzen.
1997, als wir mit dem Projekt begannen, schien eine friedliche Lösung in greifbarer Nähe und Licht am Ende des Tunnels zu sein. In den letzten fünf Jahren gab es einige Höhepunkte, vor allem aber Tiefpunkte in den Beziehungen zwischen den beiden Völkern, die sich entscheidend auf das „Pen-Pal Projekt” auswirkten. Zu unserer ersten Ausstellung im Februar 1999 im Artists House in Westjerusalem kamen etwa 150 palästinensische und israelische Jugendliche, die dort – zum Teil zum ersten Mal – ihre Brieffreunde trafen.
Lynn Polyak aus dem Moshav Sittria in Israel und ihre Brieffreundin Samar Hazboun aus Bethlehem im palästinensischen Autonomiegebiet hatten sich schon ein Mal bei Lynn zu Hause getroffen. Dies geschah auf Initiative des israelischen Fernsehens im Rahmen einer Kultursendung in arabischer Sprache.
Ihr zweites Treffen fand im Artists House in Jerusalem statt.
Als wir im Mai 2001 anläßlich der Eröffnung unserer Ausstellung im Goethe-Institut in Tel Aviv versuchten, die beiden ein drittes Mal zusammenzubringen, war dies fast unmöglich. Zur Zeit der Ausstellung waren alle Grenzübergänge geschlossen, und jede Einreise von Palästinensern in israelisches Staatsgebiet war an unzählige Genehmigungen und den guten Willen der israelischen Sicherheitsbehörden gebunden.
Samar hatte auch mit ihren eigenen Befürchtungen und Gefühlskonflikten zu kämpfen. Der Krieg, der nicht allzuweit von ihrem Haus tobte, hatte bereits Opfer gefordert. Viele Menschen waren verletzt worden, Bethlehem stand unter Ausgangssperre, und der Vater ihrer besten Freundin war gerade durch eine fehlgeleitete israelische Granate getötet worden. Samar hatte das Gefühl ihre Freunde und ihr Volk zu
verraten, wenn sie jetzt zur Ausstellungseröffnung nach Tel Aviv fahren würde. Auf der anderen Seite glaubte Samar aber auch an ihre Botschaft, daß ein friedliches Zusammenleben und Menschlichkeit möglich seien. Nach langen und schwierigen Überlegungen entschloß sich Samar schließlich doch zur Ausstellungseröffnung zu kommen.
Auch Lynn hatte ihre Bedenken. In Israel hatte es in dieser Zeit zahlreiche Anschläge gegeben. Palästinensische Selbstmordattentäter hatten Auto-busse in die Luft gesprengt und dabei viele unschuldige Menschen mit sich in den Tod gerissen. Nachtclubs und Diskotheken waren zu Todesfallen geworden und hatten unzählige Opfer unter jungen Israelis gefordert, die sich lediglich amüsieren wollten. Viele Israelis kritisierten uns dafür, daß wir die Ausstellung ausgerechnet in dieser Zeit eröffnen wollten. Trotz allem traf Lynn die mutige Entscheidung an der Eröffnung der Ausstellung und dem Treffen mit Samar teilzunehmen.


Samar und Lynn während der Ausstellung im Artists House in Jerusalem in 1999 (Foto: Tal Adler)
Samar and Lynn at the exhibition at the Artists House in Jerusalem in 1999 (Photo: Tal Adler)


Gerade in diesen Tagen, in denen die Verzweiflung die Herzen vieler Menschen verschließt und das Verlangen nach Rache vorherrschend ist, sind der Mut und die Überzeugung dieser beiden Mädchen eine unschätzbare Quelle der Hoffnung für uns alle.
Samar und Lynn werden im Jüdischen Museum in Berlin zu Gast sein und einige Tage lang Gelegenheit haben, ihre Freundschaft und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen. In der heutigen Situation kann ein Treffen der beiden nur außerhalb der Grenzen ihrer Heimatländer stattfinden.
Der Gedanke an Samars und Lynns Anwesenheit bei der Eröffnung der Ausstellung in Berlin erfüllt uns mit großer Freude, und wir wünschen uns sehr, daß wir alle dieses Treffen zum Anlaß nehmen werden, frischen Optimismus und neue Hoffnung zu schöpfen.

September 2002
Eytan Shouker & Eldad Cidor



Eytan Shouker & Eldad Cidor
Tel Aviv, Israel
Tel Aviv, Israel


Pen-Pal Projekt
Pen-Pal Project


The purpose of the “Pen-Pal Project” is to enable Israeli and Palestinian youngsters to get to know one another. Most of them form opinions about the other side only through images presented on television screens, via news-broadcasts, that only highlight points of friction; stone-throwing, shooting, terror attacks, hatred and a thirst for revenge. Such is the nature of the media.
It’s likely that an Israeli youth may have some knowledge of a Palestinian construction worker that renovated his school building – but not so the Palestinian youngster who is similarly concerned with the simple problems that trouble every teenager. A young Palestinian girl might know the Israeli soldier that patrols her neighbourhood, but might not be familiar with any Israeli girl, that, just like her, decorates her room with photos of film stars like Leonardo DiCaprio, and is similarly worried about her final matriculation exams. Thanks to the Media, a very dogmatic picture of apparent truth is projected – stereotypes that seemingly divide the world into only right and wrong, without allowing a broader view of a more diverse reality.
Five hundred youngsters have so far participated in the “Pen-Pal Project”, which began in 1997. They come from all walks of life: secular, religious, from cities and villages, and belong to a variety of youth movements and organizations.
All participants received disposable cameras, with a request to photograph their immediate surroundings and scenes depicting their daily lives over a period of two weeks. Then all the cameras were collected and the films developed by the project's team members, to be returned to the kids in the form of postcards. On one side of each card appeared one of their own photographs, while the back of the card carried the name and address of their respective pen pal, chosen byus, according to preferences and hobbies expressed in the


Verteilung der Einwegkameras an die Teilnehmer in der „Ahad Ha’am” Schule in Petah Tikva
Distribution of the cameras to the participants of the project at the “Ahad Ha’am” school in Petah Tikva


questionnaires they’d filled out in advance. Each participantthen corresponded (in English) with his or her pen pal over the coming year.
The goal of the project was to create a personal dialogue through a creative process that enabled the participants to join in an artistic process of self-expression. Whilst distributing the cameras, we gave an introductory lecture on ‘personalized photography’. We spoke about composition and color, the importance of the background in relation to the subject, documentation, and the possibilities of personal choices in framing. All decisions concerning the choice of themes, subjects and final realization were left to the participants.
We confronted them with the complex challenge of creating pictures that would convey information and feelings beyond the textual content of the postcards. As early as 1997, restrictive measures had been imposed in the areas controlled by the Palestinian Authority. Peace activists, those who initiated meetings between Israelis and Palestinians – and continue to do so to this day – had to furnish themselves with numerous documents that all too often proved to be of little value at the border-crossings, when they were forced to turn back.
We regarded our project as a potential for a new form of communication, one that could circumvent the imposed restrictions on crossing from one side to the other. The flow of correspondence was not hindered by political pressure groups. The participants were solely committed to themselves and to their respective pen pals – and the decision, whether to carry on or discontinue the correspondence was theirs alone. During our introductory session, we urged the youngsters to keep the channels of communication open, particularly when life was being experienced at its most difficult.
We put great emphasis upon the legitimacy of giving a voice to feelings of anger and frustration, that also included the asking of painful questions, as long as mutual respect and consideration for each other’s feelings was maintained.


Der dreizehnjährige Nidal aus Bethlehem liest die Postkarte, die er von Maya erhalten hat
Nidal, aged 13 from Bethlehem re
ading the postcard he received from Maya

The essential point of the project – communication without mediation – also proved to be its Achilles heel. We neither know how many of the participants achieved real contact with their correspondents, nor to what extent. We sometimes sent out our own postcards to encourage them to communicate with us and they in turn replied on prestamped cards that carried our return address. Some shared their feelings and misgivings about the project, others asked for help with technical problems. We also maintained contact with the youngsters by phone to hear more about their impressions and experiences. Some had to face the disappointment of not receiving a reply to their postcards. For most of the participants, the project was their first attempt to establish friendly ties with the “enemy”. It is our belief that these youngsters, by their readiness to participate in this venture, were prepared to shed the first layer of their protective armor and will be able to take further steps towards mutual understanding in the future.
As artists, we are creating a personalized form of art which also deals with political and social issues. We not only exhibit our artwork in museums and galleries but try to make use of all available media, advertizing, magazines, billboards, internet, and other alternative spaces, to reach a vast public in order to provoke questions and reactions on a personal level. Our perception of the project evolves from this philosophy and therefore places creativity, search for knowledge, and pleasure, at the center of this dialogue. We aim to achieve positive social change, while enabling the participants to not only enjoy the process but also to achieve a clearer definition of their ‘Self’. It‘s true that in today’s cyber world, postcards seem almost pre-historic, but there always remains a certain charm in receiving a card, even one slightly worn by travel, that retains the fragrance of a world so near and yet often so far away.
The association “People to People” helped us to find our Palestinian partner, Muhammad Jouda who then made contact with around two hundred and fifty Palestinian young adults.
Mr. Jouda serves as a moderator in Israeli-Palestinian discussion groups. Our contact with Mr Jouda also proved to be a microcosm of the complex communications that often occur between Israelis and Palestinians in mutually trying to overcome the barriers of culture, language, preconceived ideas and fears. At first, getting to know each other was a difficult process, filled with mutual reservation and misunderstandings; however, in time, this evolved into a friendly and rewarding professional relationship based on trust and acceptance.
At the outset of the project, we simply had no idea of the length or complexities of our approach and neither could we have imagined the extent of the intense commitment and responsibility that it entailed.
As the project slowly took shape, thousands of photographs and hundreds of questionnaires piled up at our studio.
The transformation from photographs into postcards was processed manually. We used thousands of stickers and stamps.
We had expected, but under-estimated, compli-cations – but somehow learned to cope with them. Wrong addresses, postcards returned to sender, and youngsters receiving no reply to their postcards became part of our daily routine.
Other problems included the concern of the Israeli Ministry of Education that the disposable cameras might contain explosives. There were also fears on the part of some young Israelis who were about to be drafted into the army that participation in the project might adversely affect their army profile. We had to deal with this along with occasional hostile reactions from parents. Some of the Palestinian youths also expressed fears that their participation in the programme might be considered as a form of collaboration with the enemy. Seemingly, the “Pen-Pal Project” brought all the fears, anxieties, aggressions and anger of both peoples to the surface.
However most of the reactions were supportive and positive – aided by many generous volunteers in terms of time and energy.
We were happy to discover that the media also showed great interest in the project. Newspaper editorials had the effect of motivating teachers and students to contact us and to join the project. Some of the television channels helped organize meetings between the pen pals in their youth programmes, while others gave the project coverage in their art and cultural programmes, all helping to spread the message.
This media exposure also gave the participants a feeling of pride in belonging to a selected and important group, thus encouraging them to continue their correspondence.
When we started the project in 1997, people still believed that there was hope for a peaceful solution and that there was light at the end of the tunnel. The last five years have witnessed some ups and many downs in the relationship between these two peoples, all of which significantly impacted the “Pen-Pal Project”. At the opening of our first exhibition in 1999 at the Artists House in West Jerusalem, more than one hundred and fifty Palestinian and Israeli youths attended the event, some meeting their pen pals for the first time.
Lynn Polyak from Moshav Sittria in Israel and her pen pal Samar Hazboun from Bethlehem in the Palestinian Authority had already once met previously at Lynn’s home. This visit was facilitated through the initiative of Israeli TV, in preparation


Amar fotografiert das Dach seines Hauses in Asaria (aus dem Videofilm der Ausstellung)
Amar photographing the rooftop of his home in Azzaria (part of a videofilm accompanying the exhibition)


tion of a cultural programme in Arabic.
Their second meeting took place at the Artists House in Jerusalem. When we tried to organize a third meeting on the occasion of the exhibition’s opening at the Goethe-Institute in Tel Aviv in May 2001, the chances for such an encounter were almost nil. The opening of the exhibition took place at a time when all border-crossings were hermetically sealed.
Palestinians, crossing the border into Israel were required to present countless permits and had to depend on the goodwill of the security forces.
Samar had to overcome her fears and emotional conflicts.
The war, raging near her house, had already taken its toll. Many people were wounded, Bethlehem was under curfew, and a stray Israeli mortar had just killed her best friend's father.
Samar feared that by attending the opening of the exhibition in Tel Aviv she might be betraying her friends and her people. On the other hand, she strongly believed in her message, that peaceful co-existence and human decency could be achieved. After long and difficult deliberations, she eventuallydecided to come to the opening.
Lynn was also torn by misgivings. Israel at that time had suffered numerous terror attacks. Palestinian suicide bombers blew up buses, killing many innocent citizens. Nightclubs and discotheques turned into death traps, claiming countless victims amongst the young Israelis that were only out for a night’s enjoyment. Many Israelis were critical of the timing chosen for the opening of the exhibition. In spite of everything, Lynn also made the courageous decision to come to the exhibition and to a meeting with Samar.
The courage and conviction of these two young girls, at a time when despair and hatred hardened the hearts of many and the thirst for revenge was predominant, was an invaluable source of hope for us all.
During their short visit, Samar and Lynn will be guests of the ‘Jewish Museum Berlin’ and will have the opportunity to strengthen their friendship and mutual understanding. The reality today is that such a meeting is only possible outside the borders of their respective countries.
Our hearts are filled with joy at the thought of their presence at the opening of the exhibition and it is our intense desire that their personal attendance will encourage us all to rediscover a new hope and optimism.

September 2002
Eytan Shouker & Eldad Cidor