Endogenes Rendering und BildSystem zur Erkenntniserweiterung


(das endgültige Konzept kann erst nach Analyse des neuen
Bibliothekssytems vorgelegt werden)



Unsere Idee ist es die Qualität der Konstanzer Universitäts-Bibliotheks-Datenbank/Suchmaschine (DS) vom Individuellenins Visuelle und Relationale hinein zu verlängern. Wir wollendie bestehende DS über ihre lineare und stringente Struktur hinaus in eine Bildlichkeit, Kontextualität und Emotionalität erweitern, um damit andere Informations- und Interessens-Zusammenhänge sicht- und kommunizierbar zu machen.
e r b s e (arbeitstitel)

Bei der vertiefteren Untersuchung der Bibliotheksdatenbank fiel uns das „erbsen-Potential“ der Informationen auf, die sich in den „Karteikarten“ verbergen. Diese Informationen identifizieren das einzelne Buch nicht nur innerhalb der komplexen Ordnung des Gesamtbestandes, sondern sind auch Wegweiser zum realen Standort in der Bibliothek. In seiner Ganzheit
sind diese Karteikarten, sowie diese Bücher, die sie ausweisen, einmalig, im Detail zeigen sie aber oft überraschende oder sonderbare Überein-stimmungen.

Anstatt uns, wie im Vorkonzept formuliert, auf die Suchbegriffe zu konzentrieren, rückten so immer mehr die vielseitigen Parameter der Buchidentität ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Die Idee eine „stringente Struktur ins Visuelle und Relationale“ zu erweitern, um sie über das Rationale hinaus ins Assoziative, Emotionale und Intuitive zu verlängern blieb gleich, verlagert wurde aber der Schwerpunkt, welcher diese Visualität und Dynamik in e r b s e auslöst.

Die Karteikarten, bzw. deren Parameter, im folgenden erbsets genannt, sind die das Buch indentifizierenden Ausweise mit all ihren spezifischen Einträgen (Name, Autor, Jahr, Signatur, etc.) und bilden den alpha-numerischen Fundus für sämtliche Darstellungsweisen ihres netzhaften Teil-seins in e r b s e.

Unsere Untersuchungen und Spiele mit den erbsets liessen uns entdecken, dass diese nicht nur archivarisch relevante Daten bergen, sondern, in Beziehung mit erbsets anderer Bücher gesetzt, neue Assoziations-Spielräume eröffnen können.

So können sich Bücher anhand ihrer erbsets z.B. deshalb so gleichen, weil sie in ein und demselben Feld das selbe Thema beleuchten, umgekehrt kann es aber ebenso vorkommen, dass diese Übereinstimmungen von zwei ganz verschiedenen Feldern und Themen herrühren, und nur deshalb entstehen, weil es zu „zufälligen“ Schnittmengen kommt.

Die e r b s e ist die Erweiterung bibliothekarer Prinzipien und Möglichkeiten: folgt das System in der Bibliothek und online einem strengen rationalen Faden, erlaubt die e r b s e das Generieren eines assoziativen, vieldeutigen Netzes von inhaltlichen Zusammenhängen über diese hinaus. e r b s e ist im Gegensatz und in Ergänzung zum System der Bibliothek ein poetischer Bedeutungs-Generator.

Mit welchen Bedeutungen und Überraschungen ist zu rechnen? Was wird sichtbar wenn ich z.B. in einem Zoom-out gleichzeitig alle erbsen aller Felder sehe? Kann ich tendentiell erkennen wo sich Interessen plötzlich kanalisieren? Entstehen gewisse „hot-spots“ wegen bedeutenden Zeit-ereignissen ausserhalb, oder etwa in Prüfungshochzeiten innerhalb der Universität?

Immer dann, wenn eine Suchoperation auch zu einer Ausleihe führt, das heisst, wenn ein Buch seinen angestammten Heimatort im Regal verlässt, wird e r b s e aktiv.

e r b s e setzt dann die erbsets in einen nach verschiedenen Kriterien geordneten Beziehungsfluss und generiert somit eine art „bibliothekaren Hypertext“: die aktiv verlinkten Ähnlichkeiten,Verwandtschaften und Kongruenzen der erbsets und der dahinter verborgenen Bücher, Regale, Felder, Räume, Gebäude und in einem späteren Schritt vielleicht auch die Personen, die diese Bücher lesen.

Aus diesen Vergleichen oder Suchen nach Übereinstimmungen wachsen dann im erbserver die e r b s e n. Ein Beispiel: ein Buch
aus der Biologie "Vom Leben der Faultiere" und eines aus dem Fach-gebiet Politologie "Das Leben im Wohlstand" werden im selben Zeitraum ausgeliehen – der Erbserver registriert eine Überein-stimmung - "Leben" - und beide Bücher, sowie die diese Bücher verbindende e r b s e erscheinen.

Neben diesem einfachen Beispiel, bei dem eine Übereinstimmung festgestellt wurde, gibt es noch 3 - 4 Kriterien (z.B. Autor, Titelstich-worte, Schlagwortketten, Erscheinungsjahr, Standort etc.), nach denen der erbserver alle erbsets filtert und Relationen zur Darstellung bringt.

Da wir aber jetzt nicht in Erfahrung bringen können, welches die
Charakteristika des neuen Systems, und welches die Daten sind,
auf die wir Zugriff haben werden, können wir in diesem Moment auch noch nicht konkreter werden.





Im Hauptfenster des Interface soll die Buch < > e r b s e - Relationalität dargestellt werden. Auf den Buch-icons, wie den
e r b s e n - icons erscheinen on-mouse-over Fensterchen: das Buch zeigt sein erbset, die e r b s e den Begriff, die Signatur etc., was zu ihrer Generierung und Verbindung führte.

Auf der Menüleiste können verschiedene Darstellungsweisen abgerufen werden.

Die Liste links visualisiert eine Fachgebiet-Statistik, die die Anzahl der ausgeliehenen Bücher innerhalb eines definierten Zeitrahmens im jeweiligen Fachgebiet mitdokumentiert.

In einem zusätzlichen kleineren Fenster (welches ein- und aus-geblendet werden kann) läuft ein Protokoll, das alle eingegebenen Suchschlagworte Real-time anzeigt. Diese Begriffe stehen zwar in der jetzigen Vorstellung nicht in direkter Beziehung zu den Büchern und e r b s e n, stellen aber eine weitere Ebene des "bibliothekaren Hypertextes" dar.

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kostenkalkulation / funktionsbetreuung | gewährleistung | verfassererklärung
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